So auf zum ersten Konzert des Jahres nach Köln ins Privat (ehemals Aetherblissement -Club Scheiße). Hab ja schon Konzerte Entzug .OK, weiter geht’s mit kämpferischen Parolen oder Hymnen, die zum
Aufschreien motivieren sollen. Brauchen wir heutzutage auch wirklich
noch ein paar mehr von. Also von den Aufschreien, Hymnen sind auch
schön.
Aber mindestens einen Aufschrei könnte man sich selbst mal vom bequemen
Sessel aus entlocken, wenn ein paar selbstverliebte Milliardäre nun
öffentlich die Weltherrschaft in bester James-Bond-Bösewicht Manier an
sich reißen wollen.
Besser wäre sogar noch, aufzustehen und den Laden anzuzünden, aber eins nach dem anderen .
Kasser Scheiß grade noch so reingekommen die Scheiß Bude Ausverkauft .
Als erstes auf der Bühne heute
DR. DOSENBIER (Deutschpunk aus Köln)
Das D in Dr. Dosenbier steht auf keinen Fall für Deutschland. Stand
es anfangs noch für Drummachine und dumme Texte, kann man schon sagen,
dasses inzwischen für künstlerisches Können Dürer'scher Ausmaße
steht.Vielleicht ist das aber auch gelogen und es steht für irgendwas
ganzanderes?
Musik für durstige Kehlen mit Elektro-Shots!Ansonsten gefällt mir aber der
abgefuckte Schreigesang, auch, wenn man ihn so gut wie gar nicht
versteht. Die Elektrostücke sind vergleichsweise jedoch deutlich zu
lang. Irgendwie halt auch witzig. Für meinen Geschmack auf Dauer einfach zu viel Elektro und zu wenig Deutschpunk.Die Texte sind ebenfalls politisch, es geht nämlich um Dosenbier.Auf der Bühne wird
jedoch ausschließlich Flaschenbier konsumiert, was zu erhitzten
Diskussionen am Bühnenrand führt und schließlich dazu, dass die Band
vollkommen zu recht von der Bühne gejagt wird.
Sehr schöner gelungener Auftritt der Band muß ich mal im Auge behalten kannte die vorher gar nicht .
Anschließend spielt die Rockband
GEDRÄNGEL (Skatepunk aus Köln )
Ob auf Platte oder Bühne, GEDRÄNGEL setzen sich immer wieder in einen
spätpubertären Spagat zwischen Geballer und Geschmeide, den sie zur
Tarnung mit einer Alftasse voll Punkrock übergießen. Naja. Bandnamen sind die halbe Miete.Das Genre ist Deutschpunk (eine Zuschreibung, welche das Trio selbst
scheiße findet), allerdings nicht der stumpfen, sondern der cleveren
Art. Etwa in der Art, wenn ein Kunsthochschuldozent, ein Lehrer und ein
Student sich einer prinzipiell schlicht strukturierten Musik annähmen.
Inhaltlich beschränkt sich die Band nicht auf Parolen, sondern
artikuliert ihr Bauch- und Kopfgefühl mit allerhand Wortwitz, wobei das
Kokettieren mit dem vermeintlichen eigenen Losertum wohl der rote Faden
ist, der der Lieder eint. Viel Gedrängel hatten wir heute dann Eh schon vor der Bühne .Aber glücklicherweise ist es nicht beängstigend voll, sondern ungefähr quasi ganz geil.
Gedrängel spielen flott
und mit schön konstanter Geschwindigkeit. Die Lieder sind zudem
erstaunlich eingängig. Könnte daran liegen, dass man hier und da
bekannte Einflüsse raushört. Klingen als hätten sich Missstand entschieden Ixnay On The Hombre und alte Green Day-Stücke zu covern.Schön flotte Songs, irgendwie eingängig und ohne groß Experimente einzugehen. Kommt echt gut.
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